Nach vielen gemeinsamen Jahren und der bereits erfolgten Familiengründung mit den beiden entzückenden Kindern Leo und Ronja entschlossen sich Roman und Julia den schönen Schritt ins Eheleben zu machen. Dieser Schritt bedurfte vieler Vorbereitungsarbeiten, da auch der Ort des Eheversprechens ein besonderer sein sollte.
Neben diesen Hochzeitsvorbereitungen begab sich Bräutigam Roman auch auf die Suche nach dem besten Geschenk einer Morgengabe für seine Herzensblume Julia.
Die Familie ist schon seit längerer Zeit treuer Besucher des Tierparks, sie fühlen sich auch durchaus als Stammgäste und daher lag es gar nicht so fern, dass für Roman eine tierische Morgengabe in Erwägung gezogen wurde.
Erste Tierfavoriten für Tiernamensgebung waren das Dahomey-Zwergrind, da Julia diese Rinder einfach süß findet. Ein freies Tier für eine Namensgebung war bei den Zwergrindern nicht möglich.
Im 22. Februar 2025 wurde geheiratet, am Morgen darauf erhielt Julia die Morgengabe von ihrem Roman. Die Freude bei Julia über dieses Geschenk einer Tiernamensgebung war riesengroß. Roman wählte als Patentier einen Waldkauz. Diese Tierart gehört zur Familie der Eulen und ist in Europa verbreitet.
Nach Erledigung aller mit der Hochzeit in Verbindung stehenden Tätigkeiten schenkte Julia der Namenssuche die nötige Aufmerksamkeit.
Bei der Namenssuche spielte auch der Roman „Momo“ von Michael Ende eine wesentliche Rolle. Ihr gefällt dieser Fantasieroman mit seinen viele interessanten Figuren und deren Namen. Erschienen ist dieser Roman in den 1970er Jahren. Aus der großen Anzahl von Namen hatte Julia für sich bald eine Entscheidung getroffen.
Am Sonntag, 11. Mai 2025, fand die Namensgebungsfeier statt.
Julia wurde von ihrem Ehegatten Roman, den beiden Kindern Leo und Ronja und ihren Eltern zur Feier begleitet. Auch das Wetter war an diesem Sonntag, der zugleich auch Muttertag war, einfach wunderschön und warm.
Das Verhalten der Waldkäuze ermöglichte es, dass Julia gemeinsam mit ihrem Sohn Leo die Voliere des Patentieres betreten konnte und so die Eulen aus kurzer Entfernung erleben konnte. Man merkte den Tieren eine gewisse Anspannung an, da plötzlich ein unbekanntes menschliches Wesen in ihr Reich eingedrungen waren.
Mit vorsichtigen und kurzen Schritten konnte sich Julia den Tieren immer weiter nähern und mit der ausstrahlenden Ruhe kam keine Hektik auf. Damit gelang es sogar den Kreis der Beobachter auch auf den Gatten Roman und der Tochter Ronja zu erweitern.
Die Tiere verhielten sich sehr ruhig. Beobachtung aus kurzer Entfernung und Tierfütterung waren schöne Erfahrungen.
Nach diesen Erlebnissen gab Julia den Teilnehmern der Namensgebungsfeier die Entscheidung des Tiernamens bekannt.
Sie entschied sich für den Namen des Meisters und Hüters der Zeit und der Stundenblumen.
Ihr Patentier der Waldkauz erhielt von Julia Haas aus St. Valentin den Namen Hora.
Hora ist auch das lateinische Wort für Zeit. Der vollständige Name der Figur im Weltroman „Momo“ lautet bekanntermaßen Secundus Minutius Hora, also Sekunde, Minute, Stunde.
Dieser Hüter der Zeit erinnert uns daran, dass wahre Zeit nur mit dem Herzen wahrgenommen werden kann. Alle Zeit, die nicht mit dem Herzen wahrgenommen wird, ist so verloren, wie die Farben des Regenbogens für einen Blinden oder das Lied eines Vogels für einen Tauben. Wie der Waldkauz in der Stille der Nacht wacht, möge Hora uns daran erinnern, den Moment zu schätzen und die Schönheit der Natur bewusst zu erleben.
Die beiden Mitarbeiter des Tierparks Johannes Felbauer und Herbert Stoschek übergaben der Namensgeberin die Namensgebungs- und Patenschaftsurkunde. Julia übernahm daraufhin die ehrenvolle Aufgabe, ihre Namensgebungstafel vor dem Lebensraum ihres Patentieres zu veröffentlichen. Die Teilnehmer der Feier ließen „Hora“ hochleben.